Corona-Krise bremst Energiewende in der Wirtschaft

München – Die Corona-Krise bremst die Investitionen der bayerischen Wirtschaft in die Energiewende und den Klimaschutz, so das aktuelle Energiewende-Barometer des Bayerischen Industrie- und Handelskammertags (BIHK). Ein Drittel der befragten Betriebe sieht sich krisenbedingt gezwungen, geplante Maßnahmen zu verschieben.

BIHK-Umfrage: Ein Drittel der Betriebe verschiebt entsprechende Investitionsmaßnahmen

München – Die Corona-Krise bremst die Investitionen der bayerischen Wirtschaft in die Energiewende und den Klimaschutz, so das aktuelle Energiewende-Barometer des Bayerischen Industrie- und Handelskammertags (BIHK). Ein Drittel der befragten Betriebe sieht sich krisenbedingt gezwungen, geplante Maßnahmen zu verschieben. „Das Hauptproblem der Energiewende, besonders für die Industrie, bleiben die Rekordstrompreise“, sagt BIHK-Hauptgeschäftsführer Manfred Gößl. Im abgelaufenen Jahr meldeten erneut gut 46 Prozent der befragten Betriebe steigende Strompreise.


Nicht einmal jedes zehnte Unternehmen gibt eine Entlastung beim Strompreis an. Vor allem der Mittelstand hadert mit der Energiewende: Betriebe mit 10 bis 250 Mitarbeitern machen sich angesichts der Energie- und Klimaschutzpolitik am meisten Sorgen um ihre Wettbewerbsfähigkeit. Sie bewerten die Energiewende auf einer Skala von minus 100 bis plus 100 Punkten im Schnitt mit minus 9 Punkten, der schlechteste Wert aller Betriebsgrößenklassen. Die Durchschnittsbewertung aller befragten Betriebe liegt bei plus 0,6 Punkten.


Auch zwischen den Branchen gibt es starke Unterschiede: Bauunternehmen vergeben mit im Schnitt plus 20 Punkten die beste Note, weil sie dank der Pläne zur CO2-Bepreisung einen Auftragsboom in der Gebäudemodernisierung erwarten. Dagegen urteilen Industriebetriebe mit minus 16,5 Punkten am negativsten. Grund dafür sind vor allem die steigenden Energiekosten.


Bei ihren betrieblichen Maßnahmen setzen die bayerischen Unternehmen nach wie vor besonders auf die Steigerung der Energieeffizienz. Dies geben 84 Prozent der Befragten an. Zweithäufigste Klimaschutzmaßnahme ist der Bezug von Ökostrom (65 Prozent). Es folgt der Aufbau von Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge (61 Prozent).


„Die Umfrage unterstreicht den dringenden politischen Handlungsbedarf: Die Top-Forderungen der Unternehmen sind schnellere Planungs- und Genehmigungsverfahren, der Ausbau der Stromnetze und der erneuerbaren Energien sowie eine Entlastung bei Steuern und Abgaben auf Strom“, sagt BIHK-Chef Manfred Gößl. Dies decke sich mit den langjährigen politischen Forderungen des BIHK zur Energiewende.

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