Gößl: „Brauchen Bürokratieabbau beim Datenschutz“
Als größte Hürden nennen die Unternehmen Zeitmangel (63 Prozent), hohe Komplexität (58 Prozent) und Kosten (42 Prozent). Große Hoffnungen setzen die Betriebe auf die KI: Fast jeder Zweite gibt an, solche Anwendungen bereits zu nutzen, jeder Dritte plant die Einführung.
„Eine der größten Herausforderungen ist es, vor allem kleine und mittlere Unternehmen und ihre Mitarbeiter fit für die Digitalisierung zu machen. Ohne Digital-kompetenzen wird es in den meisten Fällen langfristig keine Wettbewerbsfähigkeit geben“, sagt BIHK-Hauptgeschäftsführer Manfred Gößl. Auch der Datenschutz stellt eine Hürde dar: 60 Prozent der Unternehmen nennen rechtliche Unsicherheiten als Problem für die Datennutzung. „Unsere Betriebe sind auf diesem Gebiet mit einem bürokratischen Dickicht sondergleichen konfrontiert. Wir brauchen konsequente Ausnahmen für den kleinen Mittelstand. Eine Mindestanforderung ist, alle Regularien wie Datenschutzgrundverordnung und AI Act klar und praxisnah zu formulieren und ineinander stimmig zu gestalten“, so Gößl.
Großen Aufholbedarf sehen die Unternehmen in der Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung: Sie erntet mit der Note 4,3 erneut deutliche Kritik. Cybersicherheit bleibt ein Dauerbrenner. 23 Prozent der Unternehmen waren 2024 Opfer von Angriffen, vor allem durch Betrug, Ransomware und Datendiebstahl.
An der Umfrage haben sich mehr als 600 Unternehmen beteiligt. Die Bayern-Auswertung der aktuellen IHK-Digitalisierungsumfrage ist unter www.bihk.de/digitalisierungsumfrage verfügbar.