Bayern: Ausbildungsstart für 40.743 Jugendliche in IHK-Berufen

München – Zu Anfang September treten 40.743 Jugendliche in Bayern eine Ausbildung in IHK-Berufen an, teilt der Bayerische Industrie- und Handelskammertag (BIHK) mit. Nach der vorläufigen Statistik zum Beginn des Ausbildungsjahres ist die Zahl mit einem Plus von 13 abgeschlossenen Ausbildungsverträgen gegenüber dem Vorjahr praktisch unverändert. „Der Corona-Einbruch vom Vorjahr ist damit gestoppt. Unsere Betriebe setzen angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels mehr denn je darauf, selbst ihren Nachwuchs auszubilden. Die Ausbildungsbereitschaft ist ungebrochen“, sagt BIHK-Präsident Klaus Josef Lutz. „Das größte Problem für viele Betriebe ist nach wie vor der Mangel an Bewerbern“, so Lutz weiter.

Fachinformatiker und Kauffrau für Büromanagement sind die Top-Berufe

Im Freistaat ist bei den jungen Männern der Fachinformatiker der beliebteste IHK-Beruf, bei den jungen Frauen die Kauffrau für Büromanagement. Die Top 5 der IHKAusbildungsberufe im Freistaat insgesamt sind: Einzelhandelskaufleute, Verkäufer, Kaufleute für Büromanagement, Fachinformatiker und Industriekaufleute. Insgesamt gibt es in Bayern mehr als 200 verschiedene IHK-Berufe, in denen Jugendliche derzeit eine Ausbildung absolvieren.

Der BIHK-Präsident weist auf die große Zahl von noch unbesetzten Lehrstellen im Freistaat hin: Aktuell sind das laut Statistik der Arbeitsagentur von Ende Juli 37.786. Diesem Angebot stehen nur 16.303 unversorgte Ausbildungsbewerber gegenüber. Rein rechnerisch kommen so in Bayern auf jeden unversorgten Bewerber mehr als zwei Lehrstellen.

„In den nächsten Jahren wird sich die Bewerberlücke am Ausbildungsmarkt noch weiter öffnen. Bis 2030 gehen 2,8 Millionen Erwerbstätige in Bayern in Rente. Im gleichen Zeitraum wird es aber nur 1,5 Millionen Schulabgänger als potenziellen Fachkräftenachwuchs für diese offenen Stellen geben“, sagt BIHK-Präsident Klaus Josef Lutz. Dazu habe die Corona-Pandemie heuer wie schon im Vorjahr nahezu alle Maßnahmen zur Berufsorientierung erschwert.

Schnupperpraktika, Ausbildungsmessen und persönliche Bewerbungsgespräche konnten oftmals gar nicht oder nur in sehr beschränkter Form stattfinden. Auch die wichtige Bewerbungsphase im Frühjahr habe unter den außergewöhnlichen Umständen gelitten. Unterm Strich ist die Zahl der Bewerber um eine Ausbildung im Vergleich zum Vorjahr um elf Prozent zurückgegangen, so die Daten der Arbeitsagentur. Die Angaben der Arbeitsagentur beziehen sich auf alle Bereiche des Ausbildungsstellenmarkts, der neben dem IHK-Bereich der Betriebe in Industrie, Handel und Dienstleistungen auch das Handwerk, freie Berufe und öffentlichen Dienst umfasst. „Wir setzen dennoch weiter auf einen Aufholeffekt bis zum Ende des Jahres. Unversorgte und unentschlossene Schulabgänger haben auch jetzt noch alle Chancen, eine geeignete Ausbildungsstelle zu finden“, zeigt sich Lutz optimistisch. „Auch dieses Jahr bleibt unser erklärtes Ziel, dass jeder ausbildungswillige Schulabgänger in Bayern einen Ausbildungsplatz bekommt.“

Der BIHK-Präsident stellt klar: „Nachdem schon im vergangenen Jahr knapp 16.000 Lehrstellen in Bayern unbesetzt geblieben waren, haben manche Betriebe die aktive Suche nach Auszubildenden aufgegeben. Für die weiter von Corona-Beschränkungen betroffenen Branchen wie Gastronomie, Tourismus und die Veranstaltungsbranche ist die Perspektive ohnehin sehr schwierig. Selbst wer Ausbildungsplätze anbietet, hat dort mitunter große Probleme, überhaupt Bewerber zu finden“, so Lutz.

Insgesamt bilden im Freistaat aktuell 27.773 IHK-zugehörige Betriebe aus. Sie stehen für rund 60 Prozent aller Ausbildungsverhältnisse. Freie Lehrstellen mit sofortigem Ausbildungsbeginn sind noch unter www.ihk-lehrstellenboerse.de zu finden.

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