Bayerische und schwedische Wirtschaft diskutieren über europäische Energiepolitik und die Energieunion
Bayern und Schweden sind sich näher als gedacht. Davon überzeugte sich eine Expertendelegation aus Bayern beim energiepolitischen Dialog der schwedischen und bayerischen Wirtschaft am 16. Juni 2016 in Stockholm.
Mit dabei waren für den Bayerischen Industrie- und Handelskammertag: August Wagner, Geschäftsführer der J.G. KNOPF´S SOHN GmbH & Co. KG in Helmbrechts, Andrea Miller, Leiterin des Brüsseler Büros der Stadtwerke München, Christian Horzetzky, zuständig für Public Affairs beim Übertragungsnetzbetreiber TenneT TSO GmbH mit Sitz in Bayreuth und Professorin Veronika Grimm, Leiterin des Bereichs Economy am Energie Campus Nürnberg. Insgesamt nahmen 20 Experten aus der Energiewirtschaft, der Industrie, der Forschung, von Übertragungsnetzbetreibern und Verbänden aus beiden Regionen teil.
Die bayerische und die schwedische Wirtschaft stehen vor ähnlichen Herausforderungen bei der Energiewende: Beide Regionen nutzen bei den erneuerbaren Energien zu einem großen Anteil Wasserkraft und Biomasse. Bei den Konventionellen setzen sie bisher hauptsächlich auf Kernenergie. Dies ändert sich allerdings in Kürze in Bayern. Bis 2022 werden alle Kernkraftwerke in Deutschland abgeschaltet. Deshalb, so sehen es auch die schwedischen Experten, ist der europäische und innerdeutsche Netzausbau von besonderer Bedeutung, auch für den schwedischen Strommarkt.
Die bayerischen Teilnehmer waren beeindruckt von der erfolgreichen und wirtschaftsfreundlichen schwedischen Energie- und Klimapolitik. Die Schweden haben eine starke Industrie, den europaweit größten Anteil an erneuerbaren Energien am Endenergieverbrauch und die niedrigsten Pro-Kopf-Emissionen. Die Experten wollen den Austausch fortführen, um gemeinsam an der Umsetzung einer europäischen Energieunion zu arbeiten.