Bayerische Wirtschaft warnt vor Folgen eines verschärften Lockdown

München – Die steigenden Infektionszahlen und mögliche Verschärfungen der Corona-Maßnahmen versetzen die bayerische Wirtschaft in Alarmstimmung. Besonders massive wirtschaftliche Auswirkungen bis hin zu einer branchenweiten Insolvenzwelle sind zu befürchten für Unternehmen aus Gastronomie, Tourismus, innerstädtischem Einzelhandel sowie aus der Veranstaltungswirtschaft, so das Ergebnis einer Umfrage des Bayerischen

Industrie- und Handelskammertags (BIHK).

BIHK-Präsident Sasse: „Betroffene Betriebe brauchen weiter Unterstützung“

München (20.11.2020) – Die steigenden Infektionszahlen und mögliche Verschärfungen der Corona-Maßnahmen versetzen die bayerische Wirtschaft in Alarmstimmung. Besonders massive wirtschaftliche Auswirkungen bis hin zu einer branchenweiten Insolvenzwelle sind zu befürchten für Unternehmen aus Gastronomie, Tourismus, innerstädtischem Einzelhandel sowie aus der Veranstaltungswirtschaft, so das Ergebnis einer Umfrage des Bayerischen
Industrie- und Handelskammertags (BIHK).

„Bereits jetzt verzeichnen branchenunabhängig 55 Prozent aller befragten Unternehmen eine sinkende oder komplett ausfallende Nachfrage wegen der Corona-Maßnahmen. Bei einer Verlängerung des Teil-Lockdown rechnen fast zwei Drittel aller Unternehmen mit teils empfindlichen Umsatzeinbußen bis Jahresende. Dies betrifft besonders die Branchen mit Betriebsuntersagungen wie Gastronomie und Hotellerie, aber auch den Einzelhandel mit seinem Weihnachtsgeschäft“, sagt BIHK-Präsident Eberhard Sasse.

„In den stark betroffenen Branchen geht es schon jetzt für viele ums nackte Überleben, da die Unternehmen in den vergangenen Monaten ihre liquiden Mittel und Eigenkapital eingesetzt haben. Im Falle einer Verlängerung des aktuellen Lockdown light geben rund 40 Prozent der Betriebe in der Reisewirtschaft, Gastronomie, Kultur- und Kreativwirtschaft und im Eventbereich an, existenziell bedroht zu sein. Die Auswirkungen eines verschärften Lockdown wären umso massiver und würden noch weitere Branchen in einen Corona-Abwärtssog ziehen“, warnt Sasse.

Der BIHK fordert die Fortsetzung der Zuschussprogramme für die Wirtschaft, die Hand in Hand mit Corona-Einschränkungen ausgeweitet werden müssen, sowie die Möglichkeit des steuerlichen Verlustrücktrags auf drei Jahre, damit Corona-Verluste mit  Unternehmensgewinnen der Vorjahre verrechnet werden können. Außerdem warnt der BIHK vor einer substanziellen Schließung der Schulen und Kinderbetreuung. Dies wäre für die Wirtschaft ein schwerer Schlag. Bereits jetzt stellen in der Hälfte aller Unternehmen die sich daraus ergebende Einschränkungen für die Belegschaft ein Problem dar. Flächendeckende Schulschließungen könnten auch Branchen wie die Industrie lahmlegen, die bislang weniger von Corona betroffen waren, so Sasse.

Der BIHK-Präsident mahnt auch Verbesserungen bei der vom Bund bereitgestellten Verwaltungsplattform für die Überbrückungshilfe II an. Derzeit sei aus technischen Gründen noch keine Antragsbewilligung durch die Bewilligungsstellen in den Ländern möglich, obwohl die Unternehmen seit dem 21. Oktober Anträge stellen können. Mit der Überbrückungshilfe II sollen Verluste in den Monaten September bis Dezember teilweise ausgeglichen werden.

An der Umfrage haben sich rund 1.000 Unternehmen aller Branchen aus ganz Bayern beteiligt.

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