BIHK-Chef Gößl: „Wirtschaftsstandort braucht eine Fitnesskur“
Angesichts weiterhin hoher Rohstoff- und Energiepreise, einem rückläufigen China-Handel und einem drohenden Handelskonflikt mit den USA muss die Stärkung der heimischen Wirtschaft in das Zentrum der Politik rücken. „Die Zeiten hoher Exportüberschüsse sind in Bayern schon seit Jahren vorbei. Auch der deutsche Außenhandel stagniert und fällt auf absehbare Zeit als Konjunkturmotor aus. Wenn von außen keine Impulse kommen, muss die Kräftigung von innen kommen. Unser Wirtschaftsstandort braucht eine Fitnesskur. Die neue Bundesregierung muss schnell, klar und konsequent handeln und ab Tag Eins die Wirtschaft stärken“ erklärt Manfred Gößl, Hauptgeschäftsführer des Bayerischen Industrie- und Handelskammertags (BIHK). „Im Fokus müssen Bürokratieabbau, geringere Energiekosten für die Wirtschaft sowie weniger Steuer- und Abgabenbelastungen für Unternehmen und Beschäftigte stehen. Außerdem muss der EU-Binnenmarkt vertieft werden, der für mehr als die Hälfte des bayerischen Außenhandels steht“, so der BIHK-Chef weiter.
Mit Blick auf die von US-Präsident Trump angekündigten Zölle auf Einfuhren aus der EU müsse die bayerische Wirtschaft außerdem noch mehr auf die Diversifizierung ihrer Absatzmärkte setzen, so Gößl. „Gemeinsam mit unseren europäischen Partnern müssen wir Drittmärkte für uns öffnen. Weitere neue Handelsabkommen wie das kürzlich unterzeichnete Abkommen mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten wären ein vitales Signal“, erklärt der BIHK-Chef.
Wichtigstes Ausfuhrland der bayerischen Unternehmen waren 2024 erneut die Vereinigten Staaten. Dorthin wurden Waren im Wert von 28,9 Milliarden Euro exportiert. Bayerns wichtigste Exportgüter insgesamt sind Kraftfahrzeuge und -teile sowie Maschinen.