Bayern: 41.828 Jugendliche beginnen Ausbildung in IHK-Berufen

München – Fast 42.000 Jugendliche im Freistaat beginnen Anfang September eine Ausbildung in Industrie, Handel und im Dienstleistungsbereich, teilt der Bayerische Industrie- und Handelskammertag (BIHK) mit. Nach der vorläufigen Statistik entspricht dies einem Minus von 5,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Top-Berufe sind Verkäufer, Einzelhandelskaufleute und Fachinformatiker

„Allen Azubis, ihren Ausbilderinnen und Ausbildern in den Betrieben und den Lehrkräften an den Berufsschulen wünsche ich einen erfolgreichen Start in das neue Ausbildungsjahr“, erklärt BIHK-Präsident Klaus Josef Lutz. „In einem wirtschaftlich schwierigen Umfeld haben die Betriebe ihre Ausbildungsangebote nicht zurückgefahren, sondern investieren weiter in die Fachkräfte von morgen“, so Lutz. „Damit die Betriebe und die Bewerberinnen und Bewerber zusammenfinden ist entscheidend, dass die Jugendlichen ausbildungsreif sind. Als Basis dafür fordert die Wirtschaft eine bessere berufliche Orientierung mit mehr Praxis- und Realitätsbezug und Engagement. Hier sind Schulen, Eltern und auch die Jugendlichen selbst gefragt“, sagt der BIHK-Präsident.

Jeder zweite Ausbildungsbetrieb gibt in einer BIHK-Umfrage an, dass Ausbildungsplätze unbesetzt geblieben sind. Der überwiegende Grund dafür ist, dass die Betriebe keine geeigneten oder gar keine Bewerbungen bekommen haben. Fehlende Voraussetzungen bei den Bewerbern beklagen 84 Prozent der Unternehmen: Deutliche Defizite sehen sie bei Soft Skills wie Belastbarkeit, Disziplin, Leistungsbereitschaft und Engagement. Einen überwiegend guten Eindruck vermitteln hingegen die Englischkenntnisse, Teamfähigkeit sowie IT- und Medienkompetenz der Bewerber.

Der heuer fehlende Abiturjahrgang hat sich nach BIHK-Einschätzung in der Ausbildungsstatistik weniger stark ausgewirkt als zunächst befürchtet: Der Anteil der neuen Azubis mit Hochschulreife liegt nach ersten Auswertungen nur geringfügig unter dem Vorjahreswert. Dennoch dürfte diese Lücke deutlich zum Gesamt-Minus bei den abgeschlossenen Neuverträgen gegenüber dem Vorjahr beitragen.

Die Top 5 der IHK-Ausbildungsberufe im Freistaat sind Verkäufer, Einzelhandels-kaufleute, Fachinformatiker, Kaufleute für Büromanagement und Industriekaufleute. Es gibt mehr als 200 verschiedene IHK-Berufe, in denen Jugendliche eine Ausbildung absolvieren können.

Bewerber, die noch auf der Suche sind, haben nach wie vor gute Chancen, einen Ausbildungsplatz zu finden. Laut aktueller Statistik der Arbeitsagentur zu Ende August sind noch 27.537 Lehrstellen in Bayern unbesetzt. Diesem Angebot stehen 9.541 unversorgte Ausbildungsbewerber gegenüber. Es kommen somit rein rechnerisch im Freistaat auf jeden unversorgten Bewerber fast drei unbesetzte Lehrstellen. Die Angaben der Arbeitsagentur beziehen sich auf alle Ausbildungsbereiche, zu denen neben den IHK-Sparten Industrie, Handel und Dienstleistungen auch das Handwerk, die freien Berufe und der öffentliche Dienst gehören.

Insgesamt bilden in Bayern rund 27.000 IHK-zugehörige Betriebe aus. Sie stehen für rund 60 Prozent aller Ausbildungsverhältnisse in der dualen Berufsausbildung.

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