Bayerische Industrie: Exportquote 2022 auf Rekordniveau

München – Für die bayerische Wirtschaft bleibt der internationale Austausch von Waren und Dienstleistungen auch in Krisenzeiten Wachstumsquelle und Schrittmacher und hilft damit, den Wohlstand im Freistaat zu sichern. 2022 lag die Exportquote der Industriebetriebe in Bayern mit mehr als 20 Mitarbeitern auf einem Rekordniveau von 57,3 Prozent, teilt der Bayerische Industrie- und Handelskammertag (BIHK) mit. Basis für diese Auswertung ist der Jahresbericht „Verarbeitendes Gewerbe in Bayern“ des Bayerischen Landesamts für Statistik.

57,3 Prozent der Umsätze im Ausland erzielt / Aufruf zu Bayerischem Exportpreis

„Bayerische Produkte bleiben weltweit begehrt. Auch in der Krise erweist sich das Export-geschäft als Fels in der Brandung und zentrale Stütze für unsere Wirtschaft. Dennoch be-wegen wir uns mit Blick auf die weltpolitische Lage und vielerorts schwierigen Rahmenbe-dingungen für den freien Handel auf dünnem Eis“, erklärt Manfred Gößl, Hauptgeschäftsführer des Bayerischen Industrie- und Handelskammertags (BIHK). „Umso wichtiger sind für unsere Betriebe international wettbewerbsfähige Standortbedingungen. An erster Stelle stehen eine gesicherte und vor allem bezahlbare Energieversorgung sowie die Erschließung aller Potenziale zur Eindämmung des Arbeitskräftemangels. Und noch mehr bürokratischen Vorschriften und Regulatorik, ob aus Berlin oder Brüssel, ist durch eine stringente Einhaltung der „One in, one out“-Bürokratiebremse zwingend ein Riegel vorzuschieben“, so Gößl weiter. Stattdessen müsse es laut dem BIHK-Chef Ziel sein, den Zugang zu internationalen Märkten von zahlreichen Hürden zu befreien. Vor allem der EU-Binnenmarkt biete gute Chancen, den Austausch mit Waren und Dienstleistungen auszubauen.

Die über 8.000 statistisch erfassten bayerischen Industriebetriebe mit mehr als 20 Mitar-beitern erzielten von Januar bis Dezember 2022 Umsätze im Wert von 475 Milliarden Euro, davon 272,5 Milliarden Euro im Ausland. Damit ist der Auslandsumsatz gegenüber 2021 um über 32 Prozent gestiegen (205,8 Milliarden Euro), wobei ein erheblicher Teil davon auch auf Preissteigerungen zurückzuführen ist, denen wiederum gestiegene Produktions-, Beschaffungs- oder Lohnkosten zugrunde liegen. Bayerische Exportschlager sind weiterhin Fahrzeuge, Maschinen und elektrotechnische Erzeugnisse. Wichtigste Exportmärkte für den Freistaat sind die USA, China und Österreich sowie Italien und Frankreich. Insgesamt blieben auch 2022 die EU-Länder mit einem Anteil von rund 52 Prozent die wichtigste Zielregion, gefolgt von Asien, wohin rund ein Fünftel der bayerischen Ausfuhren gingen. Die USA waren Abnehmer für rund zwölf Prozent der Exporte „Made in Bavaria“. Die Ausfuhren nach China machten knapp neun Prozent der bayerischen Exporte aus und wuchsen im Vergleich zu 2021 um fast fünf Prozent.

BIHK-Hauptgeschäftsführer Gößl weist auch auf den Exportpreis Bayern 2023 hin, um den sich Unternehmen bis zum 31. Juli bewerben können. Der Wettbewerb findet heuer bereits zum 16. Mal statt und richtet sich an Betriebe mit bis zu 100 Mitarbeitern. Organisiert wird er von den bayerischen IHKs, Handwerkskammern und Bayern International unter Federführung des Wirtschaftsministeriums. Ziel ist es, gerade kleinere Unternehmen auszuzeichnen, die durch ihre Strategie, ihren Mut, ihre Ideen und ihr Durchhaltevermögen Erfolge im internationalen Geschäft erzielt haben. Er soll motivieren, auch in herausfordernden Zeiten, Chancen im Auslandsgeschäft aktiv zu suchen. Der Preis honoriert Unternehmen mit internationalen Erfolgsgeschichten. Bewerbungen sind in fünf Katego-rien möglich. Die Preisverleihung findet am 22. November in München statt. Mehr Infos unter www.exportpreis-bayern.de.

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