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Ausbildung zum Stahlbetonbauer - Hoch hinaus

Medin Murati ist in vierter Generation Stahlbetonbauer und hat es mit gerade mal 20 Jahren sogar zum Vizeweltmeister seines Fachs gebracht.

Das nennt man eine Familientradition: Medin Murati ist Stahlbetonbauer wie vor ihm sein Urgroßvater, sein Großvater und sein Vater. „Das liegt bei uns in der Familie, oder?“, fragt Medin seinen Vater und lacht. Enver Murati nickt stolz. Er ist als Jugendlicher aus dem damaligen Kriegsgebiet Kosovo ins Allgäu gekommen, hat hier eine Lehre und später seinen Meister gemacht und sich als Unternehmer in Memmingen eine Existenz aufgebaut. Diesen Ehrgeiz und Biss hat er an seinen Sohn weitervererbt.

Hier im Video mehr über Medins Erfahrungen und die Ausbildung als Stahlbetonbauer sehen
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Bauen ist Präzisionsarbeit

Medin liebt es, mit seinen Händen und Holz zu arbeiten – eine wichtige Voraussetzung für seinen Beruf. Der flüssige Beton wird auf der Baustelle in Holzverschalungen gegossen, die zunächst konzipiert und gebaut werden müssen. Und zwar mit Präzision. Die war auch Prüfungsgegenstand der WorldSkills in Abu Dhabi. „Wenn man sich auch nur um einen Millimeter vermisst“, erklärt Medin, „stimmt das Lot in der Höhe nicht mehr. Man muss ganz exakt arbeiten, sehr sorgfältig planen und rechnen.“ Zwar war das Prüfungs-Gebäude nur vier auf fünf Meter groß und wenige Meter hoch. „Aber dafür haben ungewöhnliche Winkel in den Wänden und arabische Spitzbögen das Ganze erschwert.“ Zuhause in Memmingen haben Enver und die ganze Familie den Wettbewerb mit Stolz und Spannung verfolgt. „Ich habe dauernd auf mein Handy geschaut, ob eine neue Nachricht von Medin gekommen ist. Als er dann anrief und sagte, dass er Vizeweltmeister geworden ist, kamen mir vor Freude die Tränen.“
Dass Medin ein sehr guter Stahlbetonbauer werden würde, zeichnete sich schon während der Lehrjahre ab. In der Berufsschule lernte er zunächst die Basics wie Verputzen, Trockenbau, Verschalung oder Pflastern in der Theorie. Später folgten Statik und Wärme-Isolierung. Auf der Baustelle wurden ihm bald anspruchsvolle Aufgaben zugetraut. Irgendwann drückte ihm der Bauleiter einfach einen Plan in die Hand. „Hier, mach mal.“ Medin machte – und zwar richtig gut. Sein Handwerk beherrscht er inzwischen so gut, dass er im Moment zusammen mit seinem Vater ein eigenes Haus an das Elternhaus anbaut. „Das liebe ich besonders an meinem Job: Dass ich das Ergebnis meiner Arbeit so gut sehen kann.“

Nächstes Ziel: Der Meisterbrief

Wie es weitergeht? Wie einst sein Vater möchte Medin als nächstes seinen Meister machen. „Mein Vater ist ein großes Vorbild für mich“, sagt Medin. „Er hat sich alles selbst aufgebaut und seine Ziele immer im Auge behalten. Ganz klar: Es sind große Fußstapfen, in die ich trete.“ Bei diesen Worten leuchten Enver Muratis hellblaue Augen. Weil er sich in seinem zielstrebigen, hart arbeitenden Sohn wiedererkennt: „Er beißt sich immer durch und verfolgt seine Träume. Es ist schön, das zu sehen.“ Ob er stolz ist auf ihn? Enver nickt. „Mein Stolz ist größer, als Worte ausdrücken können.“

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