„Die Widersprüche der Energiepolitik überfordern auf Dauer viele Betriebe, besonders in der Industrie”, sagt BIHK-Hauptgeschäftsführer Manfred Gößl. „Trotz aller politischen Zielvorgaben gibt es keinen verlässlichen Konstruktionsplan für die Energiewende. Der Zuwachs der erneuerbaren Energien muss sich an den Möglichkeiten des Netzausbaus orientieren. Jede Stromrechnung ist ein Beleg dafür, dass die Kosten davon galoppieren“, so Gößl.
„Die Bundesregierung hat zudem die versprochene Senkung der Stromsteuer für alle abgesagt, so dass die bislang schon per Ausnahmeregel begünstigten Industrietriebe weiter Anträge auf Rückerstattung stellen müssen und bei Mischbetrieben oft unklar ist, ob sie antragsberechtigt sind. Bürokratieabbau sieht anders aus“, sagt der BIHK-Chef.
Fast jeder fünfte Betrieb in Bayern plant oder ist schon dabei, seine Produktion einzuschränken oder ins Ausland zu verlagern. In der Industrie sind es sogar 42 Prozent. Die hohen Energiepreise und Ausgaben für die Energiewende lassen den Betrieben zudem weniger Spielraum für Investitionen in Innovationen und Produkte.
Andererseits erzeugen fast drei Viertel der befragten Betriebe selbst erneuerbare Energien oder haben dies vor. 81 Prozent der Unternehmen wollen bis spätestens 2045 die Klimaneutralität erreichen. Vor einem Jahr sagten das allerdings noch 85 Prozent. „Viele Firmen packen trotz allem an und investieren in die Energiewende. Dazu sind sie aber mehr denn je auf Planungssicherheit, Fortschritte beim Netzausbau und schnellere Genehmigungsverfahren angewiesen“, sagt Manfred Gößl.
An der seit 2013 jährlich durchgeführten Umfrage haben sich knapp 700 Unternehmen aus allen Branchen beteiligt. Die Ergebnisse finden Sie hier.