Exportquote 2024 bei 58 Prozent / Aufruf zu Bayerischem Exportpreis
„´Made in Bavaria´ bleibt weltweit gefragt. In Zeiten einer wirtschaftlichen Stagnation in Deutschland erweist sich das Exportgeschäft auch weiterhin als Fels in der Brandung und überlebenswichtig für unsere Wirtschaft. Aber der Exportmotor ist längst kein Selbstläufer mehr. Der Weg vor uns ist rau und steinig“, sagt BIHK-Hauptgeschäftsführer Manfred Gößl. „Denn die Welt ist im Aufruhr: So viele kriegerische Konflikte wie seit 1949 nicht mehr, darunter vor allem in der Ukraine und im Nahen Osten, und Jahr für Jahr zunehmende Handelshürden seit der Finanzkrise 2008. Dazu noch die Trump-Turbulenzen mit Abschottung, Alleingängen und Konfrontationen. Die USA sind noch immer das Top-Exportland für die bayerische Wirtschaft, aber inzwischen sagt nur noch jedes siebte Unternehmen aus dem Freistaat: Die USA sind für uns ein verlässlicher Handelspartner – ein Tiefpunkt.“
Gößl macht klar: „Alte und bequem gewordene Gewissheiten sind für Europa passé! Umso mehr muss der EU-Binnenmarkt zu einem echten Binnenmarkt werden. Hier stecken die größten grenzüberschreitenden Wachstumsimpulse für unsere Wirtschaft. Das beste Außenwirtschaftsprogramm überhaupt ist die Herstellung eines echten EU-Binnenmarkts.“ Der BIHK-Chef fordert daher, dass die bestehenden Hürden für Waren, Dienstleistungen, Kapital und Personen innerhalb des europäischen Binnenmarkts weggeräumt werden. Die Bürokratie und nationale Sonderregeln bremsen den innereuropäischen Markt aus und schwächen somit auch das bayerische Exportgeschäft erheblich", so Gößl.
Die über 8.100 statistisch erfassten bayerischen Industriebetriebe mit mehr als 20 Mitarbeitern erzielten von Januar bis Dezember 2024 Umsätze im Wert von 475 Milliarden Euro, davon 274,4 Milliarden Euro im Ausland. Damit ist der Auslandsumsatz gegenüber 2023 um rund sechs Prozent zurückgegangen (293 Milliarden Euro). Ein erheblicher Teil davon ist zudem auf Preissteigerungen zurückzuführen, denen wiederum gestiegene Produktions-, Beschaffungs- oder Lohnkosten sowie ein schwacher US-Dollar zugrunde liegen. Bayerische Exportschlager waren weiterhin Fahrzeuge, Maschinen und elektrotech-nische Erzeugnisse. Wichtigste Exportmärkte für den Freistaat waren die USA, China und Österreich sowie Italien und Frankreich. Insgesamt blieben auch 2024 die EU-Länder mit einem Anteil von rund 52 Prozent die wichtigste Zielregion, gefolgt von Asien, wohin rund ein Fünftel der bayerischen Ausfuhren gingen. Die USA waren Abnehmer für rund dreizehn Prozent der Exporte „Made in Bavaria“. Die Ausfuhren nach China machten knapp sieben Prozent der bayerischen Exporte aus und verzeichneten im Vergleich zu 2023 einen Rückgang von 10 Prozent.
BIHK-Hauptgeschäftsführer Gößl weist auch auf den Exportpreis Bayern 2025 hin, um den sich Unternehmen bis zum 31. Juli bewerben können. Der Wettbewerb findet heuer bereits zum 18. Mal statt und richtet sich an Betriebe mit bis zu 100 Mitarbeitern. Organisiert wird er von den bayerischen IHKs, Handwerkskammern und Bayern International unter Federführung des Wirtschaftsministeriums. Ziel ist es, gerade kleinere Unternehmen auszuzeichnen, die durch ihre Strategie, ihren Mut, ihre Ideen und ihr Durchhaltevermögen Erfolge im internationalen Geschäft erzielt haben. Er soll motivieren, auch in herausfordernden Zeiten, Chancen im Auslandsgeschäft aktiv zu suchen. Der Preis honoriert Unternehmen mit internationalen Erfolgsgeschichten. Bewerbungen sind in fünf Kategorien möglich. Mehr Infos unter www.exportpreis-bayern.de.