BIHK hat Sorge, dass Umsetzung an Widerstand einiger EU-Staaten scheitert
„Würde das Abkommen in Kraft gesetzt, entfielen Zölle zwischen der EU und den Mercosur-Staaten fast vollständig, die Rohstoffversorgung und Lieferketten würden krisenfester, Dienstleistungen zwischen den Ländern einfacher und die Rechtssicherheit erhöht“, sagt der BIHK-Chef. „In Summe würde unsere Wettbewerbsfähigkeit gestärkt und zugleich ein wichtiges Signal für den freien Welthandel und gegen Protektionismus gesendet.“
Die erfolgte Unterzeichnung dürfe aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich vor allem Frankreich kategorisch gegen das Abkommen stelle und das Skeptiker-Lager bestehend aus Polen, Österreich, Italien und den Niederlanden koordiniere, mahnt Gößl. Damit das Mercosur-Abkommen in Kraft treten kann, müssen noch der Europäische Rat der Staats- und Regierungschefs sowie das Europäische Parlament das Abkommen ratifizieren. „Realistisch betrachtet müssen wir uns darauf einstellen, dass das Freihandelsabkommen am Widerstand einer Handvoll EU-Staaten scheitern könnte.“
In Bayern belief sich das Handelsvolumen mit den Mercosur-Staaten im Jahr 2023 auf 2,7 Milliarden Euro. Bayern exportiert in die Mercosur-Staaten vor allem Maschinen, Fahrzeuge, Chemie- und Elektrotechnikprodukte sowie hochwertige Industriegüter. Aus den Mercosur-Ländern werden dagegen vorwiegend Agrarprodukte, Rohstoffe, Grundchemikalien und einfache Industrieerzeugnisse importiert.