Seit 2012 in Bayern rund 8.000 Anträge / In zwei Dritteln der Fälle volle Gleichwertigkeit
„Mit der Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse und intensiven Beratungsangeboten rund um dieses Thema leisten die IHKs einen Beitrag zur erfolgreichen Integration und Linderung des Fachkräftemangels“, sagt Klaus Josef Lutz, Präsident des Bayerischen Industrie- und Handelskammertags (BIHK). „Die bayerische Wirtschaft zählt angesichts des demografischen Wandels immer mehr auf ausländische Fachkräfte, die ihre Kenntnisse und Fähigkeiten in unseren Unternehmen einsetzen“, so Lutz weiter.
In ganz Bayern haben seit 2012 insgesamt 8.004 ausländische Fachkräfte Anträge auf Anerkennung eines IHK-Berufs gestellt. In rund zwei Dritteln der Fälle kommt es zu einer vollwertigen Anerkennung. Nach einer Teilanerkennung können fehlende Ausbildungsmodule oder Praxiserfahrung nachgeholt werden. Zuständig für das Verfahren ist die IHK FOSA in Nürnberg, eine Gemeinschaftseinrichtung von 76 IHKs aus dem ganzen Bundesgebiet. Die meisten Anerkennungen im IHK-Bereich zählt die IHK FOSA im Bereich Elektronik (u.a. Elektroanlagenmonteure, Industrieelektriker), gefolgt von kaufmännischen Berufen sowie den Metall-Berufen. Die meisten Antragsteller kommen aus europäischen Ländern außerhalb der EU, darunter Bosnien und Herzegowina, Serbien und Kosovo. Wegen des Flüchtlingsstroms aus der Ukraine rechnet der BIHK ab sofort mit deutlich mehr Anerkennungsverfahren ukrainischer Berufsabschlüsse.
Insgesamt werden mittlerweile in Bayern bei allen zuständigen Stellen für die verschiedenen Berufsbereiche pro Jahr mehr als 10.000 Anträge auf die Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse gestellt, drei Viertel davon in Gesundheitsberufen und rund ein Fünftel in wirtschaftsnahen Bereichen wie Industrie, Handel, Verkehr und Tourismus.